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URW-Blog 3 Fragen an Nathalie Lohaus
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3 Fragen an … Nathalie Lohaus (Head of Commercial Partnerships, Unibail-Rodamco-Westfield)

24 | 02 | 21

Hallo Nathalie! Unser neues Format heißt zwar „3 Fragen an …“, aber in unserer ersten Ausgabe machen wir für Dich gerne eine Ausnahme und geben Dir eine „Bonusfrage“ zum Start. Stellst Du Dich bitte einmal selbst kurz vor?

NL: Sehr gerne! Mein Name ist Nathalie Lohaus und ich bin seit März 2019 „Head of Commercial Partnerships“ bei Unibail-Rodamco-Westfield Germany. Das bedeutet, dass mein Team und ich uns um alle Sondervermietungen außerhalb unserer regulären Shops in den Centern kümmern. Dazu gehören Partnerschaften und neue Kooperationen, welche uns und unsere Malls voranbringen könnten. Zwei unserer Schwerpunkte sind „Mall Retail“ und „Brand Experience“. Dabei initiieren wir Pop-up-Konzepte – also neue, innovative und kurzfristige Angebote in den Malls – und koordinieren die Umsetzung, schaffen Markenerlebnisse und steuern zahlreiche Media-Kampagnen – sowohl digital als auch auf statischen Werbeflächen.

Das hört sich nach einem sehr spannenden und vielfältigen Berufsalltag an. Welche „Brand Experience“ hat Dich denn mal so richtig überrascht?

NL: Es gibt definitiv zwei Sachen, die mich sehr überrascht – neudeutsch: „geflasht“ haben. Einerseits die Netflix-Installation, die wir im Dezember 2019 im Centro Oberhausen als Kunden für uns gewinnen konnten. Nicht nur, weil sie sehr groß und aufwendig war und ich selbst auch sehr großer Netflix-Fan bin, sondern weil es einmal mehr gezeigt hat, dass so eine vor allem online sehr gut performende Marke ebenfalls großartige Live-Brand-Experiences liefern kann und auch möchte!

 

Ein zweites positives Beispiel: Die Zeitung „National Geographic“ – also ein Print-Medium, das eigentlich nur wenig Berührungspunkte mit dem stationären Handel hat – hat im letzten Jahr eine Installation gebaut, die komplett ohne Promotoren gelaufen ist und verschiedene, auf das Erlebnis für die Besucher ausgelegte Welten hatte. Die ausgesprochen positive Resonanz auf diese beiden grundverschiedenen Herangehensweisen hat mich sehr beeindruckt.

Wie lassen sich Stationär- und Online-Handel über Eure Angebote bestmöglich kombinieren?

NL: Auch hier ist Netflix wieder ein sehr gutes Beispiel. Auch wenn die Leute mehr im Internet einkaufen, als jemals zuvor – viele Kunden wünschen sich nach wie vor, diese und generell Produkte anfassen, riechen und sehen zu können. Exemplarisch dafür steht der giftgrüne Rennwagen aus dem beworbenen Film „6 Underground“ – nur dank dieser Promotion-Aktion konnten Besucher die Netflix-Welt wirklich hautnah und nicht nur vor dem heimischen Bildschirm erleben.

Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass Online sicher sehr gut und wichtig ist, aber die Kombination  aus Kaufen und dabei auch Ausprobieren gibt es einfach nur live und ist nicht zu ersetzen. Dazu bieten unsere Malls den Vorteil, dass sie dank dieser Kombination zahlreiche Menschen anzieht, die nicht nur in Kauflaune sondern auch auf der Suche nach Inspiration sind.

Warum genau ist diese „Brand Experience“ denn so wichtig?

NL: Vieles hängt damit zusammen, dass wir uns als Menschen verändern. Nicht nur unser soziales Leben hat sich zu einem Großteil in die virtuelle Welt verlagert – heutzutage gibt es so gut wie nichts, was wir uns nicht auch zuhause von der Couch aus bestellen könnten. Früher war es völlig normal, dass wir drei Mal im Jahr einkaufen gehen und dann war es das. Jetzt ist es komplett anders.

Wenn Menschen heute zum Einkaufen gehen, wollen Sie in der Regel etwas erleben. Sie wollen in der kurzen Zeit, die Sie zur Verfügung haben, möglichst viele Eindrücke und Erlebnisse sammeln und miteinander kombinieren – genau diese einzigartige und hautnah erlebbare „Experience“ bieten wir den Besuchern unserer Malls. Und auch die Marken merken immer deutlicher: Mit einer einfachen Plakatwerbung für ein neues Produkt ist es schlicht nicht mehr getan – Kunden wollen mit all ihren Sinnen angesprochen werden!